Kategorien: Trends, Corporate Culture, Transformation, Leadership, Strategie
Als Experten für Transformation in Familienunternehmen verfolgen wir aufmerksam die wirtschaftliche Entwicklung im Land. Besonders aufschlussreich war der Vortrag von
Dr. Martin Brudermüller, Aufsichtsratsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG und ehemaliger CEO der BASF SE, beim Neujahrsempfang des Verbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER am 20. Februar 2025 in Düsseldorf.
Seine Analyse deckt sich in vielen Punkten mit unseren Erfahrungen aus der Praxis.
Die Lage: Wachstumskrise und Innovationsrückstand
Deutschland befindet sich in der größten Wachstumskrise der Nachkriegsgeschichte. Während die globale Industrieproduktion seit 2017 wächst, verlieren wir zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft. Dr. Brudermüller zeichnete ein schonungs-loses Bild: „Deutschland ist der globale Geisterfahrer", stellte er fest und kritisierte die Wirtschaftspolitik der nun abgewählten Ampel-Koalition, die sich einseitig auf die grüne Transformation fokussiere, die durch Überregulierung ins Stocken geraten sei.
Der internationale Vergleich: Abgehängt von den USA und China
Seit 2010 wachse die industrielle Produktion in den USA doppelt so schnell wie die in Deutschland und in den drei nächstgrößeren Volkswirtschaften Europas zusammengenommen. China schließe die Qualitäts- und Technologielücke in atemberaubendem Tempo, während Deutschland weiter auf alte Erfolgsrezepte setze.
Doch trotz der harten Analyse machte er Mut: „Wir haben im Land eigentlich alles, was wir für eine Generalüberholung brauchen.“
Die vier Booster für eine erfolgreiche Zukunft
Dr. Martin Brudermüller skizzierte vier zentrale „Booster" für die Zukunftssicherung Deutschlands:
1. Treiber der Transformation und Innovation werden
Brudermüller fordert die Familienunternehmen auf, aktiv die Transformation voranzutreiben. Indem sie
- KI zur Priorität machen und ihre Digitalisierungsvorhaben beschleunigen.
Aus unserer Erfahrung ist wichtig, dies auf Basis einer klaren Transformations-
strategie zu tun, entlang derer sich die Unternehmen organisatorisch neu ausrichten.
- In Innovationsprojekte investieren, um an der Spitze zu bleiben.
Auch diesen Punkt können wir nur unterstreichen! Unsere Kunden profitieren von
Angeboten, die gleichermaßen auf die Entwicklung von Innovationen als auch neuer
Geschäftsmodelle abzielen.
- Kooperationen mit Start-ups und Universitäten intensivieren.
Dies sehen wir als große Hürde an. Die wenigsten unserer Kunden haben mit eine solchen
Kooperation Erfahrungen gesammelt, deren Bilanz gemischt ausfällt
2. Verantwortung für die Gesellschaft und Region übernehmen
Brudermüller betont die besondere regionale Verwurzelung von Familienunternehmen:
- Gezielte Fachkräftesicherung durch regionale Ausbildungsinitiativen
- Aktive Mitgestaltung des gesellschaftlichen Dialogs- Förderung einer positiven Innovations- und Veränderungskultur
Unserer Erfahrung nach benötigt gerade der letzte Punkt die längste Anlaufzeit:
Eine Kultur aufzubauen, die Veränderung positiv begreift, Fehler als Lernchancen ansieht und Führungskräfte für neue Wege belohnt, ist ein langer Weg, bei dem es keinerlei Abkürzung gibt.
3. Europäische Perspektive einnehmen
Brudermüller sieht in Europa einen wichtigen Wachstumsmarkt und empfiehlt:
- Stärkere Diversifizierung durch Fokussierung auf europäische Wachstumschancen
- Strategische Partnerschaften innerhalb Europas für Skaleneffekte
- Aktives Engagement in europäischen Netzwerken und Verbänden
4. Kosten- und Effizienzsteigerung durch Komplexitätsreduktion
Er fordert die Familienunternehmen ebenfalls auf, ihre Strukturen zu optimieren:
- Effizientere Prozesse etablieren.
Ein Schlüssel liegt in der verbesserten abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit.
Wir gestalten mit unseren Kunden Strukturen, um Entscheidungen zu beschleunigen.
- Bürokratische Hürden und interne Komplexitäten zu reduzieren, um agiler und
anpassungsfähiger zu werden.
Hierin liegt wohl der größte Mehrwert der Zusammenarbeit mit triljen:
Unsere Kunden steigern ihre Veränderungsfähigkeit und -intelligenz.
- Vereinfachung von Verwaltung durch aktives Engagement in Wirtschaftsverbänden.
Fazit: Ärmel hoch und los geht's!
Deutschland kann es schaffen, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam und entschlossen anpacken.
„Ärmel hoch und los geht's!" – dieser Appell motiviert uns, an der Zukunftssicherung unseres Landes, insbesondere der Familienunternehmen, tatkräftig mitzuwirken.
Denn es sind diese, die gleichermaßen „Herz und Rückgrat unserer Wirtschaft bilden".
Suchen Sie als Familienunternehmen nach ganz konkreten Ansätzen, um die Chancen in den Vordergrund zu rücken? Wollen Sie damit jetzt anfangen?
