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Leadership heisst Vorangehen

Thomas Neumann ADA
Thomas Neumann ist Head of People and Culture bei den ADA Möbelwerken. Im Rahmen des ADA-Führungskräfteprogramms haben wir mit ihm gemeinsam einen Workshop zum Thema Leadership gestaltet. Was läge da näher als ihn zu seiner Sicht auf das Thema Leadership zu interviewen?

Leadership - ein großes Wort. Je konkreter es wird, desto spannender. Thomas Neumann gibt uns interessante Einblicke, indem er Führung im Kontext von Strategie, Marktentwicklungen und Trends betrachtet. Als Head of People and Culture eines Unternehmens mit Produktionsstandorten in drei Ländern und einer internationalen Marktpräsenz kennt er den interkulturellen Aspekt von Leadership. Spannend aber auch seine persönlichen Erfahrungen als früherer Leistungssportler und aus seiner Arbeit in internationalen Konzernen.

Hören Sie das Interview in voller Länger exklusiv in unserem triljen-Podcast:

 

 

 

 




Kompakt zusammengefasst:
Sechs Fragen zum Thema Leadership - beantwortet von Thomas Neumann

triljen:
Was ist für Dich Leadership?

Thomas Neumann (ADA): Leadership ist die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und auf eine gemeinsame Vision auszurichten, indem man nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch Handeln führt. In meinen Jahren der Zusammenarbeit mit Führungskräften aus unterschiedlichen Kulturen habe ich gelernt, dass effektive Führung weit mehr ist als nur das Erreichen von Zielen. Es geht darum, in einer zunehmend vernetzten und dynamischen Welt einen nachhaltigen Unterschied zu machen. Leadership bedeutet für mich, den Wandel nicht nur zu managen, sondern ihn aktiv zu gestalten – mit Empathie, Weitblick und der Fähigkeit, in jedem Teammitglied das Beste zum Vorschein zu bringen.

triljen: Welche Rolle spielt für Dich Leadership im Kontext der Unternehmensstrategie?

Thomas Neumann (ADA): In meiner Arbeit in internationalen Konzernen habe ich immer wieder gesehen, dass Leadership das Rückgrat jeder erfolgreichen Unternehmensstrategie ist. Eine Strategie ist nur so gut wie die Führungskräfte, die sie umsetzen. Besonders in einem globalen Umfeld, in dem kulturelle Unterschiede aufeinandertreffen, ist es entscheidend, dass Führungskräfte nicht nur strategisch denken, sondern auch in der Lage sind, ihre Teams durch komplexe Veränderungen zu navigieren. Die Krisen der letzten Jahre haben und gezeigt, dass es mehr denn je auf flexible, anpassungsfähige und gleichzeitig entschlossene Führung ankommt, um Unternehmen zukunftsfähig zu machen.

triljen: Wie führe ich meine Führungskräfte?

Thomas Neumann (ADA): Als Entwickler von Führungskräfteprogrammen mit globaler Reichweite habe ich gelernt, dass Vertrauen und Autonomie zentrale Elemente meiner Führung sind. Ich fördere bei meinen Führungskräften das Bewusstsein für die Bedeutung kultureller Sensibilität und globaler Perspektiven. Indem ich ihnen die Freiheit gebe, ihre eigenen Führungsstile zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen, fördere ich eine Kultur des Vertrauens und der Verantwortungsübernahme. Gleichzeitig unterstütze ich sie dabei, die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt – wie Remote Leadership und hybride Teams – zu meistern und sich in einem sich ständig wandelnden Umfeld sicher zu bewegen.

triljen: Wie hast Du Führung gelernt?

Thomas Neumann (ADA):  Führung ist ein kontinuierlicher Lernprozess, der für mich in der Praxis, aber auch durch formale Programme und kontinuierliche Reflexion stattfindet. In meiner langjährigen Erfahrung, insbesondere in der Konzeption und Durchführung von Leadership-Programmen für internationale Konzerne, habe ich erkannt, dass jede Führungssituation eine Lernmöglichkeit bietet. Diese Lernprozesse wurden durch die Zusammenarbeit mit globalen Teams und der Konfrontation mit unterschiedlichen kulturellen Perspektiven noch intensiviert. Großartige Mentoren, Bücher, viele Ausbildungen und das bewusste Bereisen von anderen Ländern und Kulturräumen haben mir wichtige Werkzeuge an die Hand gegeben, aber es sind die interkulturellen Begegnungen und die Bewältigung globaler Herausforderungen, die mein Führungsverständnis maßgeblich geprägt haben.

triljen: Was macht für Dich eine gute Führungskultur aus?

Thomas Neumann (ADA): Eine gute Führungskultur ist für mich eine, die auf Vertrauen, Offenheit und Lernbereitschaft basiert. In den vielen internationalen Projekten, die ich geleitet habe, habe ich gesehen, wie wichtig es ist, eine Kultur zu schaffen, in der Diversität nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert wird. Nach der Pandemie sind Themen wie mentale Gesundheit, Work-Life-Balance und die Fähigkeit, in hybriden Arbeitsumgebungen effektiv zu arbeiten, unverzichtbar geworden. Eine starke Führungskultur fördert die Resilienz der Mitarbeitenden, erlaubt es ihnen, sich authentisch einzubringen, und schafft ein Umfeld, in dem sie sich sicher fühlen, ihre Ideen zu teilen und innovativ zu sein.

triljen: Führen ohne klar definierte hierarchische Führungsrolle. Geht das?

Thomas Neumann (ADA): Ja, und es ist eine der spannendsten Entwicklungen, die ich in den letzten Jahren beobachtet habe. Besonders in globalen Teams, wo Hierarchien oft flacher sind und kulturelle Unterschiede Einfluss auf die Zusammenarbeit haben, gewinnt Leadership ohne formale Hierarchie zunehmend an Bedeutung. In einer post-pandemischen Welt, in der New Work und agile Arbeitsweisen immer wichtiger werden, ist Führung ohne Titel und klare Hierarchien nicht nur möglich, sondern oft entscheidend für den Erfolg. Es erfordert jedoch eine ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstführung und die Bereitschaft, Verantwortung durch Einfluss, Fachkompetenz und die Fähigkeit, andere zu inspirieren, zu übernehmen – unabhängig von der formellen Position.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann gibt interessiert Sie vielleicht auch unser Leitfaden zum Thema Leadership Coaching mit Übungen und Impulsen, die Ihnen helfen, Klarheit in der Führungsrolle zu gewinnen.

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