Kategorien: Corporate Culture, Transformation, Leadership, Strategie, Organisation Partizipation ist unverzichtbar – aber kein Selbstzweck


Strategie- und Organisationsberater
Transformation gelingt nur mit den Menschen – nicht an ihnen vorbei. Wer glaubt, große Veränderungen einfach „von oben herab“ anordnen zu können, wird scheitern. Ohne echte Einbeziehung, ohne die Stimmen der Mitarbeitenden, ohne das Wissen derer, die nah am Kunden und an der Realität sind, bleiben Strategien abstrakt und Organisationsveränderungen kraftlos.
Deshalb ist Partizipation kein nettes Extra, sondern eine Voraussetzung für wirksame Veränderung.
Klare Konkretisierung: Partizipation bedeutet nicht, dass alles basisdemokratisch entschieden wird. Strategische und organisatorische Veränderungen folgen keiner Volksabstimmung. Sie sind auch kein Wunschkonzert. Unternehmen brauchen Führung – gerade in Zeiten des Wandels. Führung bedeutet, das größere Ganze im Blick zu behalten: die langfristige Strategie, die Entwicklung des Marktes, die Zusammenhänge zwischen Investition, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.
Nur das Management hat die Perspektive und auch die ureigene Aufgabe, diese Komplexität zu überblicken und zu steuern. Nur hier laufen alle Fäden zusammen, hier gibt es die volle Transparenz über Zahlen, Daten und Fakten, hier werden Entscheidungen verantwortet. Und diese Verantwortung kann und darf nicht delegiert werden.
Keine Placebo-Partizipation
Das ist die Spannung, in der moderne Führung heute steht: auf der einen Seite klare Entscheidungen treffen, auf der anderen Seite ernsthaft Partizipation ermöglichen. Nicht als Feigenblatt, nicht als Placebo – sondern als echten Gestaltungsraum. An den richtigen Stellen. Mit echter Wirkung.
Es gibt Bereiche, in denen Mitarbeitende mitentscheiden, mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Und es gibt Bereiche, in denen das Management entscheiden muss – klar, transparent und im Bewusstsein seiner besonderen Rolle.
Denn die Vogelperspektive des Managements ist Fluch und Segen zugleich.
Segen, weil sie den Überblick über das große Ganze ermöglicht – jenseits des täglichen Klein-Klein. Fluch, weil sie den direkten Blick für das verliert, was Kunden und Mitarbeitende an der Basis wirklich brauchen und wie sich die Organisation im Alltag anfühlt.
Enger Draht zur Basis
Je größer ein Unternehmen wird, desto größer ist die Gefahr, den Kontakt zu dieser Basis zu verlieren. Genau deshalb ist es essenziell, die Stimmen aus allen Teilen der Organisation einzubeziehen – nicht um die Richtung aus der Hand zu geben, sondern um sicherzustellen, dass der Weg, den wir gehen, tragfähig ist. Und um wertvolle Ideen zu entdecken, auf die man alleine nie gekommen wäre.
Transformation braucht klare Führung und echte Partizipation – beides, zur richtigen Zeit und im richtigen Maß.
Wir schaffen Räume für echte Mitgestaltung, stärken Führung in ihrer Verantwortung und begleiten Unternehmen dabei, Wandel gemeinsam zu gestalten.
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