VUCA: „Das haben wir schon immer so gemacht“ gilt nicht mehr

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Volatil, unsicher, komplex, mehrdeutig: so sind die Rahmenbedingungen von Unternehmen heute und die Signale, die sie empfangen. 

Hier ist sie also, die VUCA-Welt. VUCA – das Akronym steht für Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity – ist in unserer unternehmerischen Lebenswirklichkeit angekommen. Vieles wird zunehmend volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig.

Die Wirtschaftsweisen korrigieren die Wachstumsprognosen hoch und wieder runter. Die Automobilproduktion stockt wegen Chipmangels. In chinesischen Häfen stapeln sich Container, produktionswichtige Komponenten kommen nicht mehr vom Fleck. Ressourcenknappheit auch am Bau. Und wer den Öltank nicht voll hat, kann sich im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen. Die Energiekosten sind horrend, die Inflation steigt. Und ob es nicht doch wieder Lockdowns geben könnte – das weiß niemand. Die täglichen Auswirkungen bekommen wir alle täglich zu spüren.

Und doch hält sich die Nervosität in Grenzen. Die Corona-Zeit hat uns gelehrt: Es gibt für alles eine Lösung. Realistisch ist aber auch, zu sagen: Dies ist erst der Anfang. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es ab jetzt immer so ist. Schwankungen, Unsicherheiten, Informationen, die nicht leicht zu durchblicken sind und bei denen nicht mehr klar ist: Ist das jetzt wirklich eine gute oder eine schlechte Nachricht?

FÜHREN STATT PLANEN

Noch vor Jahren lautet das große Mantra der Unternehmensstrategie, alles möglichst planbar zu machen. Heute sehen wir: Planbarkeit hat ihre Grenzen. Was wir auch sehen: Das Thema Führung gewinnt eine neue Qualität.

Es reicht nicht, Menschen zu beruhigen. Ihnen zu sagen: Liebe Mitarbeiter, bitte verlassen Sie während der Turbulenzen nicht ihren Sitzplatz und vermeiden Sie Panik. Aller Voraussicht nach wird die Maschine das schon aushalten.

Führung in der VUCA-Welt bedeutet, Menschen zu befähigen, auch in kritischen Situationen das Richtige zu tun. Das setzt voraus, dass sie überhaupt etwas tun und entscheiden dürfen. Menschen müssen verstehen, dass ihr Einsatz gefragt ist. Verstecken gilt nicht mehr. Gute Ideen sind das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, sich ständig neuen Gegebenheiten anzupassen.

Entscheidend ist, ein gemeinsames Bild der Zukunft zu gestalten. Dabei geht es nicht nur um Orientierung, sondern um Motivation durch Sinnstiftung. Wenn sich alles verändert, bleibt der übergeordnete Sinn und Zweck des Unternehmens als unverrückbare Konstante. Wichtig ist es, Zusammenhänge zu verstehen und zeitgleich die Kompetenzen im Team immer wieder abzugleichen. Aus Verhalten und Reaktionen zu lernen. So gelingt es, Ängste und Widerstände in produktive Energie umzuwandeln.

Führung in VUCA-Zeiten bedeutet weiterhin, den Blick auf das zu lenken, was zählt und fokussiert zu bleiben. Und schließlich das große Thema Agilität. Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit sind das Ergebnis einer konsequenten Entscheidungs- und Fehlerkultur. Nur wo ein Austausch stattfindet, kann ein transparenter Umfang mit Widersprüchen gelingen. Ein solcher Rahmen ist die Basis für Innovation und stärkt die Widerstandskräfte der Beteiligten.

Führen Sie schon oder planen Sie noch?

Sie wollen wachsen - allen Herausforderungen zum Trotz? Das "Wir" stärken und gemeinsam auf die Suche nach Lösungen gehen? Ihnen sind während des Lesens des Artikels Ideen gekommen? Dann sprechen Sie mit dem triljen-Team.