Schlechtes Betriebsklima erkennen und verbessern

Schlechtes Betriebsklima erkennen und verbessern

Warum macht der Müller eigentlich nur Dienst nach Vorschrift? Wieso sind schon wieder 5 Angestellte krank und wie kann es sein, dass Frau Meyer, die gerade erst bei uns angefangen hat, schon nach zwei Wochen wieder gekündigt hat?

Wenn Sie sich als Unternehmer diese Fragen stellen, dann stimmt was nicht in Ihrem Unternehmensgebälk. Und wenn Sie der Meinung sind, dass Sie doch bisher alles richtig gemacht haben und Ihre Mitarbeiter einfach nicht funktionieren, dann – sorry - befinden Sie sich auf dem Holzweg. Wenn Sie ehrlich sind, kennen Sie insgeheim den Grund, warum Sie sich immer wieder ärgern und damit auf der Stelle treten: Es ist das schlechte Betriebsklima, das Sie einfach nicht in den Griff bekommen.

Erkennungsmerkmale für schlechtes Betriebsklima

Indikatoren dafür gibt es mehr als genug: hoher Krankenstand, kurze Betriebszugehörigkeit bzw. große Fluktuationsrate, unmotivierte Mitarbeiter mit wenig Engagement, von Eigeninitiative gar nicht zu sprechen. Viele kommen morgens schon schlechtgelaunt an, bekommen kaum ein Guten Morgen über die Lippen. Von Freundlichkeit unter den Mitmenschen kann keine Rede sein. Stattdessen ist der Alltag geprägt von Konflikten, von Respektlosigkeit und teilweise sogar aggressivem Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen. Auch Mobbing hat es schon gegeben.

Skepsis und Ablehnung gegenüber Veränderungen

Meistens ist es ein Kraftakt, Zustimmung zu notwendigen Veränderungen in der Organisation zu bekommen. Alles Neue wird erst einmal infrage gestellt. Misstrauen, Skepsis und Schlechtreden sind an der Tagesordnung. Was Sie auch delegieren… es lässt sich nur schwer realisieren, stößt zunächst meistens auf Ablehnung.

Auf Ihre Führungskräfte ist irgendwie auch kein Verlass. Die kommen einfach nicht bei den Mitarbeitern an, können sich nur schlecht durchsetzen.

Einerseits Flurfunk, andererseits Schweigen

Das einzige, was hervorragend funktioniert, ist der Flurfunk. Da kommen Dinge bei Ihnen an, die haben Sie so doch niemals gesagt und gemeint. Jede Menge Missverständnisse und wilde Spekulationen! Überhaupt das ganze Getuschel, was Sie beobachten, wenn Sie mal die Runde machen. Das ärgert Sie am meisten. Haben die eigentlich nichts anderes zu tun?!

Sie beschweren sich doch ständig über zu viel Stress, fühlen sich ungehört, ausgeschlossen, nicht wertgeschätzt und mit vielen Aufgaben überfordert, aber zum Quatschen ist Zeit. Komisch, dass in den Meetings, in denen es um was geht, dann viele nur mit gesenktem Kopf dasitzen und nur wenig sagen. Wie so oft, reden Sie selbst am meisten. Wovor haben die eigentlich Angst? Da kann man nur noch den Kopf schütteln! Anscheinend ist den meisten ja nur der Feierabend das Wichtigste… und damit liegen Sie jetzt genau richtig! Aber das ist nun wirklich auch kein Wunder.

Wenn Sie sich oder Ihr Unternehmen irgendwo im Text wiederfinden, selbst noch weitere Erkennungsmerkmale für ein schlechtes Betriebsklima hinzufügen könnten oder bereits erlebt haben, dass Sie sich gegen üble Nachrede und schlechte Bewertungen in den Sozialen Netzwerken wehren mussten, dann ist es höchste Eisenbahn, etwas zu ändern!

Mit dem richtigen Beziehungsmanagement Betriebsklima verbessern

Umdenken ist angesagt. Radikales Umdenken. Wir ernten immer, was wir säen, heißt es doch so schön. Wenn dem so ist, dann sollten Sie jetzt Ihren Unternehmens-Acker neu bestellen. Im Frühjahr ist dazu die beste Zeit.

Erfolgsfaktor Human Centricity

Ein gutes Betriebsklima lässt sich nicht mit Produkten oder Zahlen herbeiführen, sondern nur durch den richtigen Umgang mit Menschen. Diese sollten Sie von nun an in Ihrem Unternehmen an die erste Stelle setzen. Human Centricity ist das alles bestimmende Buzzword, das Ihren Unternehmenserfolg entscheidend beeinflusst. Das heißt zu allererst, dass Führungskräfte alte Command-and-Control-Mechanismen aufgeben und ihren Beschäftigten von nun an mit Respekt, Wertschätzung und Toleranz entgegentreten.

Unternehmen und Mitarbeiter müssen passen

Erste Voraussetzung, um ein möglichst optimales Arbeitsklima zu schaffen, ist das richtige Recruiting. Suchen Sie nicht nur nach guten Mitarbeitern, sondern besetzen Sie die von Ihnen ausgeschriebenen Stellen mit Kandidaten, die genau zu Ihrem Jobprofil und zu Ihrer Unternehmenskultur passen. Passgenauigkeit im Bewerbermanagement ist essentiell, weil Menschen, die entsprechend ihrem Können oder Talent und persönlichen Werten am richtigen Platz sitzen, ihre Arbeit nicht nur gut, sondern mit Freude machen und daher gern und motiviert zur Arbeit kommen.

Die Richtigen zu finden, das schaffen Sie nicht über konventionelle Stellenanzeigen, wie

Sie suchen – Wir bieten…, sondern über modernere, effizientere Tools wie Inbound-Marketing und Programmatic Advertising.

Mitarbeiterbindung durch Empathie

Nach der Findung und einem guten Onboarding von neuen Angestellten und Gewerblichen geht es um Bindung, denn nur loyale Mitarbeiter werden mit Ihnen ziehen, Sie unterstützen bei Ihrer Unternehmensmission. Daher gilt es, diese richtig abzuholen.

Hören Sie auf, zu bestimmen, sondern entwickeln Sie Empathie gegenüber den Menschen in Ihrem Unternehmen. Fangen Sie an, sich zu kümmern um Wünsche und Sorgen, schenken Sie Beschäftigten Gehör und geben Sie ausführliche ehrliche Antworten auf deren Fragen.

Besonders mit echten Mehrwerten über das Normale – eine gute Entlohnung – hinaus, können Sie Mitarbeiterbindung erreichen, z. B. mit der Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinen, ihren Mitarbeitern Familienfreundlichkeit und eine gute Work-Life-Balance bieten.

Soziale Orientierung geben

Vertrauen geben, die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten einführen, ist einfacher als Sie vielleicht denken. Digitalisierung macht es möglich. Heutzutage werden Unternehmen am Grad von Sozialfaktoren gemessen. Mit Fortbildungsmöglichkeiten, einem guten Gesundheitsmanagement; vor allem aber mit Achtsamkeit und Einbindung aller Beteiligten in Ihre Organisation attraktivieren Sie nicht nur die Menschen, sondern auch Ihr Arbeitgeberimage.

Betriebsklima verbessern bedeutet vor allem, größtmögliche Transparenz im Unternehmen zu bieten, eine offene Informations- und Kommunikationskultur an den Tag zu legen, den Alltag mit Menschen interaktiv, d.h. im Dialog und nicht im Monolog zu gestalten, alle Ebenen miteinzubeziehen und sich auch den letzten in der Prozesskette zu widmen und zu ermutigen, sich am Geschehen zu beteiligen. Denn nur, wenn Menschen Informationen und Gründe für Veränderungen offen dargelegt werden, wenn mit ihnen gesprochen wird, können diese den Sinn, das Warum des Ganzen verstehen und werden Entscheidungen mittragen. Auf diese Weise wird Flurfunk und Missverständnissen vorgebeugt, Schlechtreden verhindert.

Als Chef Transparenz zeigen und begeistern

Transparenz heißt auch, als Chef selbst sichtbar zu sein, und zwar nicht als Respektsperson, sondern als Vertrauensperson, als member of the team, der seine Kollegen auf regelmäßigen Runden durch den Betrieb begrüßt, der freundlich, positiv und charismatisch ist; ein Chef, der Mitarbeitern spannende Aufgaben zuweist, ihnen Vertrauen einflößt, besondere Herausforderungen anzunehmen, der auch die Arbeiter an der Basis beflügelt, sich einzubringen und über sich hinauszuwachsen. Solch ein Chef, der noch darüber hinaus seine Mitarbeiter für Eigeninitiative und Engagement lobt und belohnt, öffentlich gute Leistungen würdigt und Anerkennung ausspricht, der wird am meisten selbst belohnt: mit Loyalität und Begeisterung.

Offene Feedback-Kultur einführen

Ein gutes Miteinander, das bedeutet, Querdenken und Diversität zuzulassen, um daraus neue Einsichten, wertvolles Potenzial zu schöpfen. Etablieren Sie eine offene Feedback-Kultur, in der Ängste und Zurückhaltung keinen Platz haben, in der niemand für Fehler ins Abseits gestellt und Kritik nicht persönlich genommen oder falsch ausgelegt wird. Miteinander und nicht übereinander reden in Meetings, an denen Vertreter aller Ebenen teilnehmen und sich zu aktuellen Themen austauschen, gemeinsame Events veranstalten, bei denen Teambuilding und -verhalten gefördert werden oder einfach mal spontan zusammen anstoßen auf einen gemeinsamen Erfolg… all das fördert ein gutes Betriebsklima, hilft dabei, schneller und besser voranzukommen.

Eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Betriebsklima ist, dass ein Unternehmen seinen Mitarbeitern Orientierung gibt und dass Führung durchgängig anhand definierter Ziele und Werte erfolgt. All diese Aspekte sind Teil eines Unternehmensleitbildes. Mehr dazu, was ein Unternehmensleitbild enthalten sollte und was bei der Entwicklung zu bedenken ist, finden Sie hier zum Herunterladen in unserem Leitfaden.
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