Kategorien: Kommunikation, Trends, Corporate Culture, Leadership Werdet Euch einig!
Gründer und Geschäftsführer
Wo immer verschiedene Charaktere an der Spitze eines Unternehmens wirken, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Das liegt in der Natur des Menschen. Diese Spannungen spielen in Familienunternehmen eine besondere Rolle, weil neben dem geschäftlichen Verhältnis ja auch noch eine familiäre Bindung besteht.
Fluch und Segen zugleich: Im schlimmsten Falle bedeuten Konflikte im Unternehmen, dass der Familienfrieden wackelt. Umgekehrt können sich familiäre Spannungen, die im Kern nichts mit dem Business zu tun haben, negativ auf das Geschäft auswirken. Da braucht es professionellen Abstand; gar nicht so leicht.
Umgekehrt bieten Familienunternehmen, deren Inhaber:innen einig an einem Strang ziehen, viel größere Vorteile. Es überträgt sich auf die Menschen. Sie sind mit Herzblut bei der Sache, wenn die Richtung klar ist. Das macht Familienunternehmen großartig. Und dafür gibt es viele positive Beispiele. Es könnte alles so gut passen – manchmal ist es aber leider nicht so.
Und die Auswirkungen können gravierend sein: Menschen im Unternehmen merken, wenn Uneinigkeit herrscht bzw. bekommen die Auswirkungen zu spüren. In Entscheidungen, die sie nicht verstehen, die in ihrem Verständnis keinen Sinn machen oder die im Widerspruch zu dem stehen, was sie aus anderen Bereichen zu hören bekommen.
Das sorgt oft für unangenehme Konflikte, raubt Energie. Manchmal versuchen Mitarbeitende, diese Themen zu umgehen, weil sie wissen, dass es Reizthemen sind. Klärungen finden nicht statt, Themen werden unter der Decke gehalten.
Der Rat lautet daher: Werdet Euch an der Spitze einig über das Zukunftsbild und die Werte Eures Unternehmens. Denn die Erfahrung zeigt: Unternehmen können noch an so vielen Effizienzschrauben drehen, Vertriebsoffensiven starten und Projektinitiativen fahren.
Nichts beschleunigt den Unternehmenserfolg so sehr wie Einigkeit im Führungskreis. Es ist wichtig, Klarheit herzustellen und das Ergebnis zu fixieren. Denn ohne Verbindlichkeit wird es ein ewig schlummerndes Konfliktpotential geben. Das hemmt die Unternehmensentwicklung.
Wie lässt sich ein besseres Miteinander herstellen? Indem man Transparenz schafft, offen, ehrlich und konstruktiv die unterschiedlichen Standpunkte anspricht und dann Klarheit über eine gemeinsame Linie in der Geschäftsleitung findet: die strategischen Grundsatzentscheidungen, die Vision für die Entwicklung der Organisation und des Geschäftsmodells zusammenfassen, den zentralen Unternehmenswerten und dem Zweck auf den Grund gehen und alles in einem Leitbild manifestieren.
So lesen wir es auch in der Mittelstandsstudie von ETL und in der IW Consult vom Institut der deutschen Wirtschaft, deren zentrale Handlungsempfehlung ist, ein klares Leitbild zu formulieren und zu kommunizieren, Orientierung zu geben, um die Resilienz und Zukunftsfähigkeit des Mittelstands zu erhöhen. Das schafft Verbindlichkeit!
Danach im Alltag zu handeln, die Unternehmenskultur und das eigene Führungshandeln daran auszurichten - das stärkt Identifikation, Loyalität und Engagement! Diese emotionale Bindung führt zu geringerer Fluktuation, weniger Krankentagen, Arbeitsunfällen und Qualitätsmängeln – und sogar zu 10 % besseren Kundenbewertungen. (Gallup Engagement Index 2022). Es lohnt sich also, sich zu einigen!
Dieser Text ist als Kolumne im Wirtschaftsmagazin "Unternehmertum Südwestfalen" erschienen. In der Rubrik "Der ganz normale Wahnsinn" schreibt triljen-Gründer Jörg Hesse dort regelmäßig über Themen aus unserem Spektrum.
Die angesprochenen Themen kommen Ihnen bekannt vor? Sie suchen Unterstützung, um mehr Einigkeit in Ihrem Team herzustellen? Ihnen sind während des Lesens des Artikels Ideen gekommen, über die Sie sich austauschen wollen? Dann sprechen Sie mit dem triljen-Team.