Kategorien: Podcast, Trends, Corporate Culture, Transformation, Organisationsentwicklung, Generationenwechsel Wie ein Familienunternehmen sich neu erfindet
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Unternehmer kommt von unternehmen. Herbert Wieser aus Gröbming in der Steiermark ist ein gutes Beispiel dafür. Nach und nach hat er seine Ideen ins elterliche Unternehmen eingebracht.
Jede Generation hat ihre eigenen Vorstellungen. Und so ist im Laufe der Jahre aus dem traditionellen und in der Region für seine Qualität und Kundenorientierung geschätzten Handwerksbetrieb WIESER unter anderem die Marke Feuerkultur hervorgegangen, zu erleben in einem Showroom voller Kachelöfen, Einrichtungsgegenstände und Accessoires, die für Wärme und Behaglichkeit in der guten Stube sorgen. Und noch einiges mehr: Mittlerweile steht WIESER für eine Reihe von Unternehmen. Klingt wie aus einem Marketing-Flyer. Aber ist es so selbstverständlich, wie es daherkommt? Und wie war der Weg dahin? Wir sprachen mit Herbert Wieser, der weiß, was es heißt, Familienunternehmen zukunftsfähig aufzustellen.
Hören Sie das Interview in unserem triljen-Podcast:
Und hier das Interview (redigiert und gekürzt) zum Nachlesen:
Joachim Schwichtenberg (triljen): Heute sind wir mit dem triljen-Podcast "on tour" in einer wunderschönen Gegend mitten in den Alpen.
Herbert Wieser (WIESER): Wir sind hier in Gröbming in der Bergregion Schladming, im Dachsteingebirge. In der Steiermark also, der Mitte von Österreich, mitten in der Natur, umgeben von wunderschönen Bergen und Wäldern. Die Frische und Bewegung, die uns gut tut, und die Erholung haben wir direkt vor der Haustür. Neben der Arbeit.
Orte, die ich seit meiner Kindheit aus dem Fernsehen kenne. Die Skirennen in Schladming und Haus. Hier um die Ecke. Eine durch und durch sehenswerte Region. Heute also sind wir in Gröbming und lesen WIESER. Euren Namen. In Großbuchstaben auf Eurem Firmenschild.
Ja, unser Familienbetrieb. Er besteht seit mittlerweile über 50 Jahren, beschäftigt sich von Beginn an mit Handwerk – und wir haben jetzt seit einigen Jahren den großen Slogan drübergestellt: Wir leben Handwerk. Wir realisieren mittlerweile Komplettlösungen für unsere Kunden, wo wir eben Boden, Wand, Decke – also die komplette Raumgestaltung – übernehmen und somit unterschiedliche Bereiche abdecken. Früher waren es nur Fliesen und Öfen. Inzwischen beschäftigen wir uns mit Holzböden, dazu mit sanitären Einrichtungen, mit Bädern, Malerei, Wandgestaltungen, auch mit Interieur und Innentüren.
Und das alles umfasst eben jetzt WIESER Handwerk, das Unternehmen, mit dem wir in den unterschiedlichen Gewerbebereichen die Wünsche unserer Kunden erfüllen. Die Feuerkultur ist eine Marke, die wir schon mehr als zehn Jahre führen, auch in Österreich gegründet und geschützt haben – und sie beschäftigt sich mit dem Bereich Heizen und Wärme. Sie geht aus vom althergebrachten Ursprung Kachelofen: Wärme, das Feuer als Ursprung - in traditioneller Art und Weise verbaut. Auch Küchenherde sowie Kunst und Design, Feuerstellen, Oberflächen, die gestaltet werden, unterschiedlichste Themen bis hin zur Fireline in Penthäusern, wo eben die Feuerkultur ihrem Namen gerecht wird und letztendlich diese Kultur des Feuers in Wohnräume bringt. Was für uns ein wesentliches Thema ist: Wir wollen damit den Menschen Emotionen bieten. Daher auch der Claim der Feuerkultur: Leben in Emotion.
triljen-Podcast on tour: Herbert Wieser (links) wird interviewt von Joachim Schwichtenberg (rechts).
Ich durfte mich schon ein bisschen umschauen in der Ausstellung und kann nur bestätigen: viel Wohnlichkeit, viel Behaglichkeit. Sehr schöne, hochwertige Dinge, die Ihr macht und das mit einer hohen handwerklichen Qualität und einem besonderen Anspruch. So etwas entsteht natürlich nicht über Nacht. Uns bei triljen interessieren ja vor allem Familienunternehmen – und Du bist nun mal so ein Familienunternehmer par excellence. Wie hat es denn angefangen mit dem Unternehmen?
Ich freue mich, dass wir noch ein Familienbetrieb sind und alles im Eigentum unserer Familie haben. Mittlerweile zwar in der Führung unterschiedlich in den Rollen verteilt; dazu werden wir dann später noch kommen. Aber insgesamt war es damals eine Idee oder eine Firmengründung meiner Eltern und das ist jetzt mehr als 50 Jahre her. Und jetzt sind wir eben in der zweiten, auf dem Sprung zur dritten Generation.
Diese Themen beschäftigen uns natürlich sehr: der Generationenwechsel und die Weiterführung des Betriebes. Groß geschrieben wird bei uns die Lehrlingsausbildung.Wir haben jährlich zwei bis drei Auszubildende, insgesamt 7-8 junge Menschen bei uns, sodass wir über die Jahre wirklich einen tollen mittelständischen Handwerksbetrieb aufgebaut haben, den ich mittlerweile seit fast 20 Jahren führen darf.
Ich bin selbst jetzt schon über 30 Jahre im Unternehmen und ja, als kleines Kind im Unternehmen und auf den Baustellen mit dem Unternehmen groß geworden. Somit sind das Familienunternehmen und diese Verbindung zur Familie immer gegeben gewesen. Dieses Generationenmanagement, wie ich das auch nenne, fand vor allem in unserer gemeinsamen Zeit statt, in der meine Eltern aktiv gearbeitet haben und in der ich als Nachfolger bereits die Firma übernommen habe, d.h. wir gemeinsam generationenübergreifend die Firma gemanagt haben.
Rückblickend höchst erfolgreiche Zeiten, weil jeder seine Stärken einbringen konnte: das Bewährte der Eltern und das innovative, dynamische Junge dann von mir. Und das hat uns gut in die Zukunft gebracht, sodass wir wirklich zu einem tollen mittelständischen Betrieb in der Region geworden sind, der mittlerweile in ganz Österreich tätig ist.
Beim Thema Innovation bin ich vorsichtig. Klar, Innovationen sind sehr wichtig und treiben jedes Unternehmen voran. Aber meiner Ansicht nach ist auch die Berücksichtigung der Tradition sehr wichtig: Zu sehen, dass das, was gut geklappt hat, weiterhin angenommen wird, betrieben wird und immer ein Stück weit etwas Neues dazu: aber nicht zu radikal, sondern behutsam vorgehend.
Ich glaube, das ist auch ein gewisses Erfolgsrezept, dass unser Unternehmen seine Identität bewahrt hat. Wir sind für den Kunden greifbar geblieben und immer noch der Handwerksbetrieb WIESER in seiner Art, wie man ihn schon früher gekannt hat; trotzdem mit vielen Innovationen dabei.
IDENTITÄTSWAHRUNG OFT NOCH WICHTIGER ALS INNOVATION
Identität ist das Stichwort. Die Identität wahren, das ist ja gar nicht so einfach. Wenn ich mit verschiedenen Generationen in Unternehmen spreche, ist ja auch nicht immer ganz klar: Was genau ist diese Identität? Wie war denn das in Eurem Familienunternehmen? Habt Ihr mal irgendwann bewusst oder unbewusst darüber gesprochen, was diese Identität ausmacht, die das Unternehmen WIESER groß gemacht hat?
Ja, diese Identität und damit verbunden eine gewisse Wertehaltung: Uns ist sehr bewusst, wie wir gestrickt sind. Wie wir menschlich eben mit unseren Fähigkeiten bestückt sind, mit unseren Haltungen. Und diese Identität des Unternehmens zeigt oder bringt unsere Wertehaltung hervor. Sich selbst treu zu bleiben, Gewissen, Werte als wichtig anzusehen und sie hochzuhalten – das ist es, was unser Unternehmen auszeichnet. Dazu gehören auch die Menschen und deren Beziehungen zueinander. Da sind wir sehr geprägt von unserer Bergregion.
Das heißt, wir sehen uns in diesen drei Systemen: Mitarbeiter, Familie, Kunden. In diesen Feldern alle Beziehungen gut aufrechtzuerhalten und einander Wertschätzung entgegenzubringen - das ist, was ich als Eigentümer versuche, jeden Tag hier zu leben und diese eigene Identität auch ins Unternehmen zu übertragen.
Es gelingt auch Mitarbeitern, die in unser Unternehmen eintreten, dass diese Wertehaltung und dieses Wertedenken angenommen und getragen wird. Und ich glaube, deswegen sind wir dann auch beliebt in anderen Städten, wo wir arbeiten, wo genauso Kunden, die in einer anderen Sphäre leben oder andere Rahmenbedingungen in ihrem Leben haben, dennoch mit unserer eher starken traditionellen Grund- und Wertehaltung gut mit uns arbeiten und das sehr wertschätzen in tiefem Vertrauen, dass wir, wenn wir was versprechen, das auch halten.
Dann gibt es natürlich auch die Welt der Kunden. Und die haben ja auch Bedürfnisse im Laufe der Jahre und Jahrzehnte verändert. Konntet Ihr da immer mitgehen oder gab es auch zwischendurch mal irgendwelche Trends oder Entwicklungen, die Euch ins Grübeln gebracht haben?
Ja, es gibt, wie aktuell in den letzten Jahren spürbar, sehr viele Veränderungen und diese diversen Unternehmenszyklen, wie ich sie auch nenne. In den vielen Jahrzehnten, in denen es unsere Unternehmen gibt, haben wir ja unterschiedliche Kundenbedürfnisse kennengelernt. Somit Zyklen durchwandert, ja.
Es geht, wenn man auf einen Berg wandert, zunächst bergauf. Man kann Gipfel erreichen, man kann Kunden toll bedienen. Es kann aber auch sein, durch starke Marktveränderungen, dass es dann wieder in diesem Zyklus eher abwärts geht und man sich wieder neu vorbereitet für den nächsten Gipfelsturm, sozusagen. Unterschiedliche Passagen, Wegeverhältnisse. Dieses Bild, diesen Vergleich sehe ich, wenn ich an die Kundenbedürfnisse denke, weil sich natürlich mit dem Thema Digitalisierung, Internet, was es alles schon lange gibt, aber auch in unserem Handwerk, selbst viel verändert hat.
Das Handwerk ist sehr, sehr viel wert. Aber die Wünsche des Kunden und alles, was an Möglichkeiten geboten wird für die Auffindbarkeit im Internet, wo man heutzutage tatsächlich alles findet – ist einfach wichtig, zusammenzufassen. Umso wertvoller sehen wir unsere Schauräume, weil sie auch Plätze der Begegnung sind. Wir möchten mit unserem Kunden zusammen sein. Wir wollen ihn spüren. Er soll uns kennenlernen und auch letztendlich die Materialien alle greifen, angreifen, aussuchen und auswählen können. In all diesen Veränderungen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten stattgefunden haben, sehen wir immer wieder die Beziehung zu unseren Kunden als sehr hoch und wichtig an und werden trotz aller neuer Medien und der Kurzlebigkeit über viele Jahre weiterempfohlen.
Du hast gerade beschrieben, wie das jetzt auf Unternehmensseite war mit den Generationen. Beobachtet Ihr das eigentlich auch auf Kundenseite, dass es Söhne und Töchter von Kunden gibt, die schon bei Deiner Mutter, bei Deinem Vater vielleicht Kunden waren?
Ja, und das ist eben das wirklich Wunderwunderschöne und stärkt uns in unserer Einstellung, Haltung und Kundenbeziehung, dass eben jetzt nicht nur in unserem Betrieb die neue Generation angetreten ist, d.h. nach mir schon wieder die nächste Generation in die Fußstapfen tritt, sondern auch bei den Kunden und jetzt eben nicht nur im Neubau, sondern auch im Umbau und Zubau von Gebäuden, die weitergegeben, vererbt und umgebaut werden. Von dort kommen jetzt erfreulicherweise die Jungen zu uns und sagen: Schau, es hat damals gut geklappt; wir würden gerne wieder etwas mit Euch machen. Das natürlich in anderer Form – und dann begegnen sie auch bei unseren Beratern wieder der jungen Generation. So wird das jetzt weitergegeben auf beiden Seiten.
Was ist denn das Innovative, was mit der neuen Generation in Euer Unternehmen gekommen ist?
Im Ofenbereich, der heutigen Feuerkultur, habe ich mich stärker einbringen dürfen in den ersten Jahren. Mein Vater hat damals noch die Fliesenabteilung geleitet und ich durfte meine Flügel aufschlagen. Ich sage jetzt mal in der heutigen Feuerkultur ... dafür brennen und Leidenschaft entwickeln. Und das galt für mich immer schon seit meinem Jugendalter, seitdem ich mit auf der Baustelle war.
Irgendwo bestanden prägende Verbindungen zur Feuerkultur und dort war es dann der Schritt vom normalen gewöhnlichen Kachelofen, bei dem alles verkachelt ist und der überwiegend zu Heizzwecken gebaut wird, hin zum Gestaltungselement im Wohnraum.
Das war so rund um die Jahrtausendwende. Damals waren es schon sehr, sehr viele Kunden, die mit Anfragen Richtung Innenarchitektur, Raumgestaltung zu uns gekommen sind, weil wir mehr geboten haben als nur ein Wärmeobjekt für den Wohnraum. Und daraus ist dann entstanden, auch andere Räume mitzuplanen, wie zum Beispiel das Badezimmer, wo wir eben dann nicht nur die Fliese verlegt haben, sondern die ganze Badgestaltung mit Sanitär machen durften. Zusätzlich haben wir dann auch die Terrassenbereiche draußen gestaltet. Also im und rund ums Haus alle Wohnräume und Außenräume.
Das ist eher die Innovation gewesen – also, nicht nur rein das Handwerk in Perfektion zu führen, sondern auch architektonische Akzente zu setzen. Vielleicht auch hergebracht durch meine Grundausbildung, die ich im Hochbau machen durfte, als meine Eltern noch jung waren – damals, als ich ins Unternehmen eingestiegen bin und Zeit war, mich baulich und innenarchitektonisch weiterzuentwickeln.
Ein Highlight, das wir mit der Feuerkultur bieten konnten und was uns in der Innovation sehr stark in der Markenbekanntheit geholfen hat, war unser Lodenofen. Also ein Ofen, holzbefeuert, echtes Feuer, nicht mit Keramikhülle, sondern mit unserem gewalkten Loden aus der Region, wo es auch den Schladminger Janker gibt. Und aus dem haben wir oder besser ... mit dem haben wir einen Ofen "angezogen," sag ich mal. Und dies über die Architektur und über das Marketing stark nach außen posaunt. Genau das hat uns für die Feuerkultur Bekanntheit gebracht – nämlich als diejenigen, die außergewöhnliche Feuerstellen kreieren.
EXTERNE BERATUNG HILFT BEIM GENERATIONENWECHSEL
Wir beide haben uns ja bei einem Seminar zum Thema Organisations- und Geschäftsmodellentwicklung kennengelernt. Was bringt Dich denn zu diesem Thema ?
Ich habe mich vor fünf Jahren dazu entschlossen, ein neues berufliches Feld zu eröffnen, das mich ständig schon inspiriert, begleitet und in Gedanken getragen hat. Im Anschluss habe ich die Ausbildung zum Systemischen Business Coach gemacht und bin jetzt auch mit Betrieben in der Begleitung der Betriebsnachfolge tätig. Weil mir dieses Thema am Herzen liegt, weil es sehr, sehr wichtig ist, dass Unternehmen zukunftsfähig bleiben oder gemacht werden, sollten sie es noch nicht sein.
Und ja, ich sehe mich irgendwo darübergestellt mit der Überschrift Unternehmensgestalter, der fragt: Was kann dieses Bewährte, was jetzt schon ist? Wie kann das ausgebaut werden? Wie kann etwas Neues gestaltet werden, was das Unternehmen in die Zukunft bringt?
Dazu gebracht hat mich vor allem meine eigene Übernahmephase. Sie ist knapp 20 Jahre her und mir war sehr wichtig, uns extern begleiten zu lassen. Mein Vater in seiner Art und Weise, wie er das Unternehmen geführt hat, war vorerst nicht der große Fan einer externen Beratung. War auch in Ordnung und ich habe gesagt, ich hätte gerne einen Budgetrahmen und ich möchte das mit einer mir bekannten Person begleiten lassen.
Ich muss sagen, alle Workshops und alle Themen, die wir damals mit den Mitarbeitern bearbeitet haben, haben mir die Übernahme erleichtert. Ich war danach bereit. Es war nicht mehr eine große Last zu tragen, sondern viel Freude dabei, unseren Betrieb zu übernehmen und in die Zukunft führen zu dürfen.
Wir haben das Unternehmen mehr als verdoppelt, fast verdreifacht mit all den Maßnahmen, die wir mit der damaligen Unternehmensberatung gesetzt haben für unsere eigene Betriebsnachfolge. Das hat mich inspiriert, mir Organisationsentwicklung und Geschäftsmodellentwicklung als weitere Kompetenzen anzueignen. Einerseits kann ich sie im eigenen Betrieb gut einsetzen und andererseits habe ich jährlich einige Betriebe, die ich begleiten darf in ihrer Zukunftsausrichtung.
Man sagt ja immer so schön, Handwerk hat goldenen Boden. Wenn ich mit Handwerksbetrieben spreche, dann gibt es viele, die sich in den letzten Jahren kaum vor Arbeit retten konnten. Aber mittlerweile sorgt die Baukonjunktur bei dem einen oder anderen für Sorgen. Merkst Du das auch in den Gesprächen, die Du als Berater führst?
Ja, die Baukonjunktur war viele Jahre aufstrebend und immer gleich. Und ja, es war in den letzten Jahren fast ein Hype, was hier alles gebaut worden ist. Also vor allem auch bei uns in der Tourismusregion und darüber hinaus in den Städten und in den Umkreisen der Städte – viele, viele Wohnungen, die gebaut worden sind.
Ich selbst habe auch einen Geschäftszweig, der in die Bauträgersache hineingeht, in dem wir viele Wohnungen errichtet haben und Wohnraum schafften. Aber es war vorhersehbar: Es wird und kann nicht immer nur so weitergehen, wie es damals in den Jahren war, wann auch immer dieser Knick kam. Jetzt sind wir mittendrin ... dass sich die Baukonjunktur nach unten bewegt, dass durch die ganze Inflationsthematik Zinsen steigen, dadurch weniger investiert werden kann. Jede Zeit bietet ihre Chance, davon bin ich überzeugt. Und es gibt in allen Zeiten, wie wir sie erleben, in allen Generationen, immer wieder Branchen und Unternehmen, die sich den Gegebenheiten anpassen und dementsprechend erfolgreich arbeiten und wirtschaften. Andere haben sich nicht angepasst oder es vielleicht verschlafen. Mit ihnen arbeite ich den Übergang in die neue Welt im Rahmen meiner Beratung aus.
Die strategische Ausrichtung immer im Fokus zu haben, die realistische Markteinschätzung, die zwar jetzt etwas kürzer planbar ist als sie vielleicht früher war, ist dennoch sehr, sehr wichtig – genauso, wie die Veränderungen und die Weiterentwicklung mit neuen Geschäftsfeldern zu forcieren und nachzudenken: Was läuft gut und was wollen die Kunden jetzt anders haben? Was wird am Markt letztendlich gebraucht? Was ich immer wieder feststelle in der Begleitung alteingesessener Betriebe, die viele Jahre erfolgreich am Bau oder auch in anderen Branchen handwerklich tätig waren, ist, dass oft das Marktpotenzial komplett ausgeschöpft wurde, die Innovation eher hinterherhinkt und teilweise auch persönliche Erschöpfung eine Rolle spielt.
Nicht nur der Markt, sondern auch die persönliche Ausgebranntheit und dieses Loslassen und Platzmachen für Neues – das hat nicht richtig funktioniert. Und hierfür sehe ich mich in meiner Begleitung für einen wesentlichen Bereich zuständig: dass man die ältere Generation, Menschen, die schon lange in einem Beruf tätig sind, beim Loslassen unterstützt, um ihnen dennoch eine wertvolle Aufgabe im Unternehmen zu bieten ... und die jungen Leute in die Verantwortung nimmt, deren Ideen mitaufzunehmen, sodass letztendlich wieder Platz für Neues entsteht, sich Neues entfalten kann. Das ist für mich in den Veränderungen, die derzeit herrschen, eines der wesentlichen Themen: wie man Unternehmen zukunftsfähig machen kann.
Da hast Du noch eine Menge zu tun. Eine spannende Aufgabe, der Du Dich verschrieben hast. Viel Erfolg dabei. Mich hat sehr gefreut, dass wir hier miteinander sprechen konnten. Alles Gute und wir sind neugierig, wie sich das bei Dir entwickelt, welche spannenden Themen Du dabei noch entdeckst und welche Erfahrungen Du auftust.
Danke! Ein Abschlusswort noch von mir. Ich denke, mit einem gesunden Optimismus ist sehr vieles möglich und die Zukunft birgt ein großes Potenzial, das wir alle gemeinsam nutzen können.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann ist vielleicht auch unser Wegweiser zum Generationenwechsel im Unternehmen für Sie spannend.