Kategorien: Corporate Culture, Transformation, Leadership Leadership: Worauf es jetzt ankommt
Leadership Coach
Die Welt ist komplexer, unsicherer und dynamischer geworden – und mit ihr die Anforderungen an Führungskräfte. Gerade jetzt, in Zeiten des Wandels, stehen Leader vor besonderen Herausforderungen. Sie sollen Orientierung geben, Verantwortung teilen und ihr Team stärken, während sie selbst oft mit Unsicherheit kämpfen. Wie können Führungskräfte diesen Spagat meistern? Was macht gute Leadership heute aus?
Wir wollen den Scheinwerfer auf einige Themen richten, die helfen: Klarheit schaffen, Empowerment fördern und Stabilität vermitteln – auch wenn man selbst verunsichert ist.
In einer Welt voller Unwägbarkeiten suchen Mitarbeitende nach Halt. Führungskräfte müssen diesen Halt bieten, indem sie klare Ziele, Prioritäten und Werte definieren. Denn Unsicherheit wird nicht durch Perfektion überwunden, sondern durch Orientierung.
1. Klarheit und Orientierung: Der Anker in unruhigen Zeiten
• Fokus schaffen: Klare Ziele helfen Teams, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Ablenkungen zu minimieren.
• Entscheidungsfähigkeit stärken: Wenn die Richtung klar ist, können auch schwierige Entscheidungen leichter getroffen werden.
• Motivation fördern: Mitarbeitende, die verstehen, wohin die Reise geht, fühlen sich eingebunden und engagierter.
Wie Klarheit gelingt:
• Strategische Klarheit finden: Eine klar definierte und kommunizierte Strategie gibt Orientierung, Werte schaffen den Rahmen für Entscheidungen. Dabei ist Strategie mehr als ein Geschäftsziel oder ein Plan zur Zielerreichung – sie ist das Fundament, auf dem ein Unternehmen seine Zukunft gestaltet. Eine Strategie, wie wir sie verstehen, umfasst Handlungsfelder wie Geschäftsmodell, Innovationsstrategie, Organisation, Wettbewerbsstrategie, Kulturwandel und Markenpositionierung, sodass sie miteinander verknüpft und auf die langfristigen Ziele abgestimmt sind.
• Transparenz fördern: Führungskräfte sollten offen über die Herausforderungen sprechen und erklären, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden. Führungskräfte können Transparenz fördern, indem sie regelmäßig und offen über Entscheidungen, Ziele und Herausforderungen kommunizieren, damit alle Mitarbeitenden den Kontext verstehen. Außerdem hilft es, Informationen zugänglich zu machen, etwa durch klare Dokumentationen, transparente Prozesse und den Einsatz von Tools, die die Zusammenarbeit erleichtern.
• Kommunikation als Schlüssel: Regelmäßige Updates und offene Dialoge sorgen dafür, dass alle auf dem gleichen Stand sind. Nutzen Sie Versammlungen und Meetings, um Fragen zu beantworten und Unsicherheiten auszuräumen.
Tipp: Formulieren Sie einfache Botschaften, um die Kernziele Ihres Unternehmens oder Teams immer wieder zu vermitteln. Wiederholung schafft Verständnis und Verankerung.
2. Empowerment: Verantwortung teilen, Teams stärken
Niemand kann in einer komplexen Welt alles allein entscheiden. Führungskräfte müssen Verantwortung abgeben und ihre Teams ermächtigen, eigenständig zu handeln. Empowerment ist dabei mehr als nur Delegation – es ist ein Vertrauensbeweis.
Was Empowerment bewirkt:
• Engagement fördern: Mitarbeitende, die eigenständig Entscheidungen treffen dürfen, fühlen sich wertgeschätzt und motivierter.
• Schnellere Entscheidungen: Durch kürzere Abstimmungswege kann das Team agiler auf Veränderungen reagieren.
• Innovation stärken: Wenn Mitarbeitende ihre Ideen einbringen können, entstehen oft kreative Lösungen.
Wie Empowerment gelingt:
1. Klare Rahmenbedingungen setzen: Mitarbeitende müssen wissen, innerhalb welcher Leitplanken sie handeln dürfen.
2. Vertrauen aufbauen: Führungskräfte sollten loslassen und den Teams zeigen, dass sie ihnen zutrauen, gute Entscheidungen zu treffen.
3. Ressourcen bereitstellen: Empowerment funktioniert nur, wenn Mitarbeitende die nötigen Mittel und Kompetenzen haben, um Verantwortung zu übernehmen.
3. Stabilität vermitteln – auch wenn man selbst verunsichert ist
Führungskräfte sind auch nur Menschen. Gerade in Krisenzeiten fühlen sie sich oft selbst unsicher. Doch ihre Rolle erfordert, Stabilität auszustrahlen und das Team zu beruhigen. Wie kann das gelingen, ohne die eigene Unsicherheit zu verdrängen?
Die Balance zwischen Unsicherheit und Stabilität:
• Glaubwürdig auftreten: Mitarbeitende merken, wenn Führungskräfte Unsicherheiten überspielen. Offene Kommunikation schafft Vertrauen. Offene Kommunikation bedeutet aber nicht, die eigene Unsicherheit ungefiltert mitzuteilen. Es geht vielmehr darum, die Realität ehrlich zu benennen – ohne sie zu beschönigen. Vermeiden Sie dabei Pessimismus und richten Sie den Fokus auf das , was gemeinsam mit dem Team aktiv bewegt und gestaltet werden kann. Stärken Sie dabei das Vertrauen, gemeinsam Lösungen zu finden.
• Ruhig und besonnen handeln: Panik oder Aktionismus verstärken die Verunsicherung im Team. Stattdessen sollten Leader Ruhe bewahren und lösungsorientiert bleiben.
• Unterstützung suchen: Führungskräfte sollten sich nicht scheuen, Rat von Kolleg*innen, Mentoren oder externen Beratern einzuholen.
Praktische Tipps, um Stabilität zu vermitteln:
• Kleine Erfolge feiern: In unsicheren Zeiten geben sichtbare Fortschritte dem Team Sicherheit und Motivation.
• Klare Prioritäten setzen: Konzentrieren Sie sich auf das, was wirklich wichtig ist anstatt alles gleichzeitig lösen zu wollen.
• Selbstreflexion fördern: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, an Ihrer eigenen mentalen Stärke zu arbeiten, z. B. durch Coaching oder Achtsamkeitstraining.
• Positiv Denken: "Das bringt uns weiter! Mehr davon." statt: "Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein."
“Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern die Angst zu besiegen."
(Nelson Mandela)
Fazit
Gute Führung in unsicheren Zeiten erfordert mehr als fachliche Kompetenz. Es geht darum, Klarheit und Orientierung zu schaffen, Verantwortung zu teilen und gleichzeitig Stabilität zu vermitteln – auch wenn man selbst verunsichert ist. Glaubwürdigkeit, Vertrauen und eine klare Kommunikation sind dabei die Schlüssel.
Die Herausforderungen mögen groß sein, doch sie bieten auch die Chance, als Führungskraft zu wachsen und das Team durch unsichere Gewässer zu leiten. Denn eins ist sicher: In Zeiten des Wandels sind es die Leader, die den Unterschied machen – mit Mut, Empathie und der Fähigkeit, auch in stürmischen Zeiten den Kurs zu halten.
Lassen Sie Ihre Führungskräfte mit dieser Aufgabe nicht allein und denken Sie nicht: Wer führt, muss damit selbst zurecht kommen. Seien Sie selbst Vorbild - und schaffen Sie Möglichkeiten, offen und ehrlich über diese Herausforderungen zu sprechen.
Wie schaffen Sie es, in unsicheren Zeiten Klarheit und Stabilität zu vermitteln? Teilen Sie Ihre Erfahrungen – oder lassen Sie uns gemeinsam an den Leadership-Fähigkeiten Ihres Führungsteams arbeiten!