Kategorien: Corporate Culture, Transformation, Organisationsentwicklung, Leadership, Strategie Wie Familienunternehmen entscheidungsfähig bleiben
Leadership Coach
Familienunternehmen gelten als das Rückgrat unserer Wirtschaft. Ihre Stärke liegt in ihrer Verlässlichkeit, Langfristigkeit und einem tiefen Verständnis für Tradition. Ihre Flexibilität, ihre Nähe zu Mitarbeitenden und Kunden sowie ihre Fähigkeit, persönliche Beziehungen in geschäftliche Erfolge umzuwandeln, machen sie einzigartig.
Doch gerade diese Qualitäten können in Zeiten des Wandels auch zur Herausforderung werden. Unterschiedliche Perspektiven, vor allem in der Geschäftsführung und zwischen Generationen, können Uneinigkeit und Entscheidungsblockaden fördern.
Wie gelingt es, trotz dieser Spannungsfelder handlungsfähig zu bleiben?
Der Schlüssel liegt in geschlossenen Entscheidungen und einem gemeinsamen Verständnis der Situation auf allen Ebenen. Ohne diese Basis droht Uneinigkeit, die das gesamte Unternehmen lähmt.
Geschlossen entscheiden: Der Anker für Handlungsfähigkeit
In Familienunternehmen treffen oft verschiedene Interessen aufeinander – sei es zwischen Gesellschaftern, der Geschäftsführung oder innerhalb der Familie. Doch Handlungsfähigkeit entsteht nur, wenn die Geschäftsführung Entscheidungen als Einheit trifft und geschlossen kommuniziert.
Warum geschlossene Entscheidungen so wichtig sind
• Klarheit nach innen und außen: Uneinigkeit in der Geschäftsführung wird schnell wahrgenommen und führt zu Verunsicherung bei Mitarbeitenden, Partnern und Kunden.
• Effizienz und Geschwindigkeit: Diskussionen und Konflikte auf Führungsebene verzögern Entscheidungen und bremsen den Fortschritt.
• Vertrauen und Stabilität: Einigkeit stärkt das Vertrauen in die Geschäftsführung und schafft Stabilität, besonders in unsicheren Zeiten.
Wie geschlossene Entscheidungen gelingen können
1. Gemeinsame Prioritäten definieren: Die Geschäftsführung muss klare Ziele und Prioritäten festlegen, die für alle Beteiligten bindend sind.
2. Interessen ausgleichen: Unterschiedliche Perspektiven sollten offen diskutiert, aber letztlich möglichst in einem Konsens vereint werden. Was nach angemessen ausführlicher Diskussion entschieden ist, muss es unter den Beteiligten als verbindlich betrachtet werden.
3. Einheitlich kommunizieren: Nach außen darf es keine widersprüchlichen Botschaften geben – die Geschäftsführung muss mit einer Stimme sprechen.
Ein gemeinsames Verständnis der Situation schaffen
Geschlossene Entscheidungen in der Geschäftsführung sind nur der erste Schritt. Damit sie Wirkung entfalten, braucht es ein gemeinsames Verständnis der Situation auf allen Ebenen des Unternehmens. Wenn Führungskräfte und Mitarbeitende die Entscheidungen nicht nachvollziehen können, setzt sich die Uneinigkeit in der Organisation fort.
Warum ein gemeinsames Verständnis entscheidend ist
• Kohärenz im Handeln: Nur wenn alle Ebenen des Unternehmens die gleiche Richtung verfolgen, können Entscheidungen erfolgreich umgesetzt werden.
• Mitarbeitermotivation: Mitarbeitende, die den Kontext verstehen, sind engagierter und zeigen mehr Eigeninitiative.
• Vermeidung von Silodenken: Ein gemeinsames Verständnis fördert die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg und verhindert, dass Einzelinteressen dominieren.
Wie ein gemeinsames Verständnis geschaffen werden kann
1. Transparente Kommunikation: Die Geschäftsführung sollte Entscheidungen und deren Hintergründe offen und verständlich erklären.
2. Dialogformate einführen: Regelmäßige Meetings, in denen Fragen gestellt und Unsicherheiten adressiert werden können, stärken das Verständnis.
3. Führungskräfte einbinden: Abteilungsleiter und Teamverantwortliche müssen die Entscheidungen nicht nur verstehen, sondern aktiv unterstützen.
Tipp: Nutzen Sie Visualisierungen wie Roadmaps oder Strategiediagramme, um die Zusammenhänge und Ziele greifbar zu machen.
Fallstricke vermeiden: Wenn Uneinigkeit die Organisation lähmt
Fehlt ein gemeinsames Verständnis der Situation, entstehen Spannungen, die die Handlungsfähigkeit des Unternehmens gefährden. Typische Symptome sind:
• Entscheidungsstau: Diskussionen auf unteren Ebenen, die Entscheidungen der Geschäftsführung in Frage stellen, verzögern die Umsetzung.
• Vertrauensverlust: Mitarbeitende fühlen sich nicht mitgenommen und verlieren das Vertrauen in die Führung.
• Fragmentierung: Statt an einem Strang zu ziehen, verfolgen verschiedene Bereiche unterschiedliche Ziele.
Wie Sie Uneinigkeit vermeiden können
• Führungskräfte als Multiplikatoren: Führungskräfte müssen die Entscheidungen der Geschäftsführung tragen und in ihren Teams überzeugend vertreten. Dafür ist es wichtig, sie frühzeitig einzubinden und ihnen auch die Hintergründe von Entscheidungen zu vermitteln, um ihnen auch Argumente an die Hand zu geben.
• Kulturelle Klarheit schaffen: Gemeinsame Werte und Prinzipien dienen als Leitplanken für alle Entscheidungen.
• Feedback einholen: Regelmäßige Umfragen oder Gespräche helfen, mögliche Spannungen frühzeitig zu erkennen.
Einheit als Wettbewerbsvorteil
In einer Welt, die immer dynamischer wird, ist die Handlungsfähigkeit eines Unternehmens ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Familienunternehmen, die geschlossene Entscheidungen treffen und ein gemeinsames Verständnis der Situation schaffen, können schneller auf Veränderungen reagieren und ihre Stärke ausspielen.
Doch dies erfordert Mut, Disziplin und eine konsequente Führungskultur. Uneinigkeit und Unsicherheit dürfen keinen Raum bekommen. Stattdessen braucht es eine klare Richtung und ein starkes Miteinander – auf allen Ebenen des Unternehmens.
Wie stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen geschlossen handelt und Uneinigkeit nicht zur Blockade wird? Teilen Sie Ihre Erfahrungen oder lassen Sie uns gemeinsam an Ihrer Handlungsfähigkeit arbeiten!